Neue_Staedte_und_Gemeinden_geplant

Artikel aus:  "ALLGEMEINE DEUTSCHE ZEITUNG FÜR RUMÄNIEN" -ONLINE  ( 17. März  2003 )

 

Neue Städte und Gemeinden geplant.

Verschiedene Kriterien für Verwaltungsreform.

dc. Temeswar - Im Kreis Temesch wird es in absehbarer Zukunft neue Städte und Gemeinden geben. Schon vor einigen Wochen hatte die Präfektur alle Bürgermeisterämter des Kreises schriftlich aufgefordert, genaue Beschreibungen der jeweiligen Ortschaften und Begründungen für den erwünschten Status (Stadt oder Gemeinde) zu verfassen. Diese werden nun in erster Phase bei der Präfektur und dem Ausschuss für Raumplanung des Kreisrates eingereicht, zuletzt sollen aber die Regierung durch das Ministerium für Öffentliche Verwaltung und das Parlament entscheiden. Eine Volksabstimmung zu dieser Entscheidung soll in allen in Frage kommenden Ortschaften durchgeführt werden. Laut Regierungsbeschluss müssen die Dörfer, die zur Gemeinde werden wollen, mindestens 1500 Einwohner haben und über eine notwendige Infrastruktur verfügen. Räumlichkeiten für Bürgermeisteramt, Schule, Apotheke und Notaufnahme sollen vorhanden sein, Bus- und Bahnhaltestellen wie auch ein Polizeiposten können in keiner zukünftigen Gemeinde fehlen. Eine Stadtrechterklärung erhalten nur diejenigen Ortschaften, die über 5000 Einwohner haben. Nur 25 Prozent der Erwerbstätigen dürfen Landwirtschaft betreiben. Sanierte Straßen, Kultureinrichtungen, ein Krankenhaus, Wasser- und Kläranlagen müssen laut Richtlinien der rumänischen Regierung zum Bild einer zukünftigen Stadt unbedingt dazugehören. Für die Stadtrechterklärung kommen Gertjanosch/Carpinis, Tschakowa/Ciacova, Gataja/Gataia, Girok/Giroc und die Winzergemeinde Rekasch/Recas in Frage. Die Dörfer Neubeschenowa/Dudestii Noi, Fibisch/Fibis, Gottlob, Sarafol/Saravale, Triebswetter/Tomnatic, Bogarosch/Bulgarus, Großjetscha/Iecea Mare und Alexanderhausen/Sandra sollen Gemeinden werden. 1968 wurden im damals neu gegründeten Kreis Temesch 72 Gemeinden aufgelöst, erst in den 80er Jahren wurde eine groß angelegte Urbanisierungspolitik in die Wege geleitet, die aber die gesetzten Ziele bei weitem nicht erfüllen konnte. Im Zuge des EU-Beitritts will die rumänische Regierung eine Verwaltungsreform in den nächsten zwei bis drei Jahren durchführen, wobei Kreise umorganisiert und neue Städte und Gemeinden ins Leben gerufen werden sollen. Nicht uninteressant ist dabei die Tatsache, dass man so - auch wenn es nicht öffentlich zugegeben wird - den verhältnismäßig großen Prozentsatz der Bevölkerung auf dem Lande um einige Hunderttausend Personen verringert.